Der Mainzer Autor Sigfrid Gauch ließt aus seinem neuen Buch “Winterhafen”.
Freitag, 27. Mai 2011, 20 Uhr im Atelier Christiane Schauder
WINTERHAFEN, Roman von Sigfrid Gauch
Eine Frau, ein Mann und eine junge Punkerin – ein Spannungsverhältnis auf der Suche nach Liebe und nach Glück, bei dem es Gewinner und Verlierer gibt. „Dich habe ich in dieser Gruppe sofort wahrgenommen“, sagt ihm viel später die Medizinerin Anna Morgenstern über ihr erstes Treffen. Sehr bald schon entwickelt sich zwischen ihr und Stefan Dorn, der als Erziehungswissenschaftler am Beginn seiner Karriere steht, eine Liebesbeziehung. Es sollte eine Liebe auf Zeit werden, so hatte Anna es sich gedacht. Aber Dorn erwartet mehr, auch dann noch, als Anna mit ihm buchstäblich um ihre Liebe kämpfen will. Da aber lädt ihn die junge Ärztin ein, mit ihr nach Den Haag zu fahren. Dort will sie ihm ihr Lieblingsbild zeigen, Vermeers Porträt “Mädchen mit dem Perlenohrgehänge”. Zurück bleibt Dorns vierzehnjährige Tochter Patricia, die Punkerin, die nie älter als dreißig Jahre werden wollte….
Pressestimmen:
„Wenn man Deutschland am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts kennen lernen will, gibt Winterhafen, bei aller Individualität, ein sehr genaues Bild dieses Landes und dieser Zeit. Nein, ein Krimi, wie ich irgendwo las, ist das Buch nicht, aber sehr spannend.” (Christoph Hein)
„Es fällt auf, wie schön Gauch psychologische Spannung aufzubauen versteht, wie bedächtig er die Nöte des Erwachsenwerdens mit den fast hysterischen Bemühungen um Sinnsuche, aber auch die Abgründe der Liebe aufzublättern vermag.” (Jens Frederiksen, Allgemeine Zeitung)
„Wie in einem Derrick-Krimi wählt der Autor Gauch die nächtliche Stadt als dramaturgisch wirkungsvollen Ort des Geschehens, lässt Charaktere überraschend auftauchen, verlangsamt den Handlungshergang, um die Figuren in ihrem jeweiligen Lebenskontext zu verankern und ihre Gedanken- und Gefühlswelt aufzuspüren. … Erst einmal handelt Winterhafen von Beziehungen: Vom Versuch, Liebe zu geben, und dem Scheitern daran.” (Gerd Blase, Mainzer Rhein-Zeitung)
„Zweifellos, Gauch ist ein großer Erzähler, der in die Champions League der zeitgenössischen deutschen Literatur eingeordnet gehört. … Winterhafen ist ein Liebesroman, ein Kriminalroman, ein Erziehungsroman, ein gesellschaftskritischer Roman.“ (Günter Helfrich, GEW-Zeitung Rheinland-Pfalz)
„Gauch erweist sich als sensibler Seismograf unserer Welt. Ordnende Kräfte fehlen, Normen haben ihre Gültigkeit verloren. Ein bemerkenswertes Buch. Kein leichtes Buch. Empfehlenswert? Ganz gewiss.” (Werner A. Güth, Die Bücherei)
Sigfrid Gauch
Sigfrid Gauch, Jahrgang 1945, veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände und mehrere Romane und wurde 1979 mit seinem Buch „Vaterspuren“ international bekannt. Nach Lehrtätigkeit an Schule und Universität leitete er bis 2010 das Referat Literaturförderung im rheinland-pfälzischen Kulturministerium. Er gehört dem Vorstand des P.E.N. Zentrum Deutschland an und ist Herausgeber zahlreicher Anthologien, darunter das Jahrbuch für Literatur bei Brandes & Apsel (16 Bände 1994 bis 2010).
