21:30 Uhr: Fischinger‘s Treiben – ein Vortrag von Otto-Peter Boller
Bereits in der Phase des stummen Films wusste man um die Spezifik des Filmbildes: es ist die Bewegung, die die Statik des Bildes bzw. Fotographie sprengte; es ist eine vom, mit und durch den Zeitfluss bedingte Kunstform – und damit eine dem 20. Jahrhundert angemessene Kunst.
„Der Blick, der in geistigen Dingen immer mehr auf die Betrachtung eines zeitlichen Geschehens gedrängt wird, weiß mit den starren, reduzierten zeitlosen Formeln der Malerei nichts mehr anzufangen.“ (Walter Ruttmann, 1919) Es war die Linie des ‚Absoluten Films‘, eine Kunstform mit rein cineastischer Aussage, jedoch mit Verwendung realer, nicht grafischer Bilder, wie es im abstrakten, dadaistischen Film der Fall ist.
Hier kommt der Einfluss des Künstlers Oskar Fischinger zum Tragen. Seine Leistung ist sein Beitrag zur visuellen Musik: die Komposition von Filmen nach musikalischen Prinzipien, wie Rhythmus oder Kontrapunkt. So nähern sich die Kunstformen Film und Musik einander an, denn beide sind zeitbasiert. Durch Oskar Fischinger wird die Visualität mit der Musikalität verbunden. Später, in den achtziger Jahren, als die ersten Musik-Videos bei MTV die Ästhetik der Filme erweiterte, wurde die wechselseitige Verbundenheit von Musik und bewegten Bildern als zeitbasierte Medien zu einer intensiven filmsprachlichen Komponente außerhalb der experimentellen Filmkunst.
22:00 Uhr: PENG Lounge mit Killed by death, iMi und Gernot
Inspiriert von Oskar Fischinger‘s Formensprache in einigen seiner Kurzfilme, haben wir unsere Veranstaltungshalle wieder einmal in eine gemütliche Oase der visuellen Erlebnisse verwandelt. Dort werden als erstes Eure Ohren von Killed by death freigefegt, um danach mit sanften bis tanzbaren Beatz von iMi, sowie Gernot‘s Klangwelten bis in den Morgen verwöhnt zu werden.
Bis Freitag, wir freuen uns auf Euch.