Klimakrise, Schuldenkrise, Eurokrise, steigende Kurse, fallende Kurse, Tulpenblase – das kann nur eines heißen: Er ist zurück. Dr. Mabuse, nach einem fehlgeschlagenen Experiment 50 Jahre lang in seinem Labor gefangen, ist wieder da und zieht im Geheimen die Strippen. Das kriminelle Mastermind hat nicht nur, zum Entsetzen von Politik und Wirtschaft, gerade deren Vorzeigeprojekt die Nürburger Flughafenphilharmonie, an den Rande des Ruins getrieben. Nun schickt er sich auch noch an, eine gefährliche, aber vielleicht auch sehr lukrative neue Technologie unter seine Kontrolle zu bringen. Seltsam nur, dass er so schwer zu fassen ist – selbst für den Guru-Coach, der in seinem Namen gerade einer lahmen Truppe aus Arbeitslosen und Migranten den Pfad zur Selbstoptimierung weist…
Das theaterblauerstern zeigt am 26. und 27. November, 20 Uhr, sowie am 28. und 29. November um 19 und 22.30 Uhr Das Milliardengrab des Dr. Mabuse. Die seltbstgeschriebene Performance widmet sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln dem Motiv des Superbösewichts, so wie er unter anderem in den 20er und 30er Jahren in den Filmen von Fritz Lang bekannt wurde: Ein Verwandlungskünstler, der nahezu alles und jeder sein kann und bei allen gesellschaftlichen Katastrophen die Fäden in der Hand hält – zumindest scheinbar.
Im Mittelpunkt der Performance, bei der der Zuschauer verschiedene Stationen durchläuft, steht dabei die Frage: Wer oder was könnte Dr. Mabuse heute sein: das Finanzsystem? Die Politik? Das Netz? Wir alle? Und, kann es heute überhaupt noch einen Superbösewicht geben? Wünschen wir ihn uns sogar?