Eine Fotoausstellung von amnesty international
Dem seit 2003 in der westsudanesischen Provinz Darfur wütenden Bürgerkrieg und der humanitären Situation wurde phasenweise viel mediale Aufmerksamkeit zu Teil. Trotz dieser Aufmerksamkeit, trotz Resolutionen des UN-Sicherheitsrates und trotz der Übergabe des Falles an den internationalen Strafgerichtshof dauern Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und möglicherweise Völkermord in Darfur bis heute an. Dörfer werden nach wie vor überfallen und zerbombt, Menschen ermordet und vertrieben und Frauen vergewaltigt. Etwa 90.000 Menschen sollen seit Anfang 2003 getötet worden und rund 200.000 Menschen an den Folgen des Krieges gestorben sein. Eine UN-Schätzung vom Januar 2009 nimmt an, dass 2,7 Millionen Menschen vertrieben und insgesamt 4,7 Millionen vom Konflikt in Mitleidenschaft gezogen sind. Dazu kommt, dass die Flüchtlingslager zunehmend gewaltvoll sind und die Bewohner von allen Seiten beeinflusst werden. Die humanitäre Situation in Darfur bleibt bis jetzt erschütternd und gilt als eine der derzeit größten Katastrophen der Welt.
Die Ausstellung will mit Fotos aus den Flüchtlingslagern einen Einblick in den Alltag vieler Binnenvertriebener in Darfur geben. Ferner wird u.a. informiert über die Hintergründe des Konflikts und über den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes gegen Präsident Bashir vom 4. März 2009 und seine Auswirkungen.
Ausstellungseröffnung 9.12.2009
Sprechen wird um 19.30 Uhr Dr. Zakaria Mohamed Ali Abdelrahman, Politologe aus Marburg
Er stammt selbst aus Darfur und wird einen 20-minütigen Vortrag zum Thema „Genozid in Darfur“ halten.
Ausstellungsort ist das Foyer des Landtages