Die Hölle sind wir — im Spiegel der anderen (Theater)
Sartres “Geschlossene Gesellschaft”, ein boulevardige Groteske in einem Akt
15. bis 17. Juli jeweils 19 Uhr im Pengland.
Einlass: 18:30 Uhr.
Kein Einlass nach Spielbeginn.
Eintritt frei – Spenden erwünscht!
Inszenierung: Max Rohland, Schausp.: Daniel Kroehnert, Gina G. v. Metternich, Julia Panzilius
In unserer riesigen, winzigen Welt herrscht kaum Mangel an Vorbildern. Nachdem wir uns entschieden hatten frei zu sein, haben wir beschlossen, Ikonen für jedermann auf den Markt zu werfen. Und wir haben begonnen, die Leere in uns mit allem, was wir schon immer haben wollten, zu füllen. Großer Vorteil: ein Fass ohne Boden. Wir müssen uns immer mehr behaupten, anstatt zu sein.
Man hat nur zwei Möglichkeiten: im System zu schwimmen und an oder mit ihm zu Grunde zu gehen oder sich weigern und in der eigenen Leere zu ersticken. Der Intellektuellen-Macho Garcin, das Prinzeschen Estelle und Ines, die es vorzieht sich in anderen Menschen zu verstecken, bekommen im Tod Gelegenheit ihre Masken abzulegen. Jeder hat seine Schablone gefunden, in die er zu passen versucht. Sie kommen aus einer Welt in der man überall Ideale und Images vorgehalten bekommt, in der man schon akzeptiert hat, dass jeder alles über einen in Erfahrung bringen kann, in der man Kontemplation mit Betäubung vertauscht hat. Doch was, wenn all diese Prothesen wegbrechen? Der Tod macht alles neu: sicherer Boden, ein neutraler Raum in dem nichts mehr zählt: das Paradies — oder die Hölle. Hier wird sich erweisen, ob man sich selbst noch erträgt, ob es noch eine Seele gibt unter so vielen Hüllen.
wie ich auf dem flyer gesehen habe beginnt das ganze um 19uhr, das erscheint mir wesentlich logischer als, wie hier angegeben, 12 uhr.
stimmt, ist korrigiert.